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Schüleraustausch

Ingolstadt - Szczawnica

Polen-Austausch 2024: Gummibärchen und Eis
stärken die Freundschaft
Liebe geht durch den Magen, sagt ein altbekanntes Sprichwort. Dass aber ausgerechnet Gummibärchen für größte Begeisterung bei unseren 17 polnischen Gastschülerinnen und -schülern sorgen, hatten wahrscheinlich die wenigsten von uns erwartet.
Obwohl wir bereits seit den Osterferien per WhatsApp, Snapchat oder E-Mail mit unseren polnischen Austauschschülerinnen und -schülern Kontakt hatten, war die Nervosität am Montag, 13. Mai 2024, enorm: Wann kommen die Gäste an unserer Schule an, wie wird das erste persönliche Treffen, wie klappt die Verständigung?

Schon früher als erwartet durften wir – 17 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 7 a, b, c und d – aus dem regulären Unterricht in die Aula und mit Frau Ruzok und Herrn Metzler die Gäste aus Szczawnica begrüßen. Damit wir uns noch besser kennenlernten, ging es direkt mit gemeinsamen Teamspielen los. Nach dem Essen in der Mensa zeigte jeder seinem polnischen Austauschpartner die Schule. Schnell war klar: Natürlich kommen wir mit dem Können aus zwei Lernjahren Deutsch bzw. Englisch rasch an sprachliche Grenzen, aber mit Händen, Füßen und der Hilfe eines Online-Übersetzers klappt die Verständigung. Weil die polnischen Schülerinnen und Schüler nach fast 20 Stunden im Bus Snacks und Getränke kaufen wollten, führten wir sie auch zum nächsten Supermarkt – und waren erstaunt, was vor allem auf dem Kassenband landete: Kekse und Gummibärchen, die es so in Polen nicht gibt.

Mit Sport und Spiel unter der Leitung von Herrn Diegeler in der Fleischmannhalle begann der Dienstag. Die Partner-Übungen zielten vor allem auf Vertrauen und Geschicklichkeit ab, die Ballspiele stärkten den Teamgeist – zusammen hat es sehr viel Spaß gemacht. Nach dem gemeinsamen Essen im Restaurant Castello ging es mit einer Stadtrallye weiter um unseren Gästen die Innenstadt mit Herzogskasten und Neuem Schloss, den Klenzepark und Vieles mehr zu zeigen. Natürlich durfte auch ein erneuter Abstecher in den Supermarkt nicht fehlen. Bei sommerlichen Temperaturen ließ ein Teil von uns und den polnischen Schülern den Nachmittag mit einem spontanen Picknick auf der Rasenfläche vor der Fleischmannhalle ausklingen.

Am Mittwoch waren unsere Austauschpartner mit uns im regulären Unterricht der ersten Stunde. Danach fuhren wir mit dem Bus zur Boulderhalle Schwerkraft. Nach einem kräftezehrenden, aber schönen Vormittag wanderten wir zur „Almhütte Goaßstoi“ für ein bayerisches Mittagessen. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück zur Schule und spielten Ultimate-Frisbee. Nach dem regulären Programm machten wir, also 34 deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler, uns spontan auf in die Fußgängerzone und aßen gemeinsam Eis.

Der Donnerstag begann wieder mit einer Unterrichtsstunde nach Stundenplan. Danach besuchten wir das Stadtmuseum, bastelten Mosaike und schlüpften in typische Kleidung und strategische Aufstellung römischer Legionäre.

Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung mit der Vorgabe, mindestens vier Schüler sollten als Gruppe zusammenbleiben. Tatsächlich waren wir wieder zu vierunddreißigst unterwegs – diesmal auf Wunsch unserer Gäste im Westpark. In Klamottenläden, Drogerie- und Supermärkten kauften sie Andenken für sich und Souvenirs für ihre Familien. Zeit für Eis war natürlich auch. Danach fuhren wir zurück zur Schule und grillten mit Herrn Diegeler, Herrn Metzler, Frau Ruzok und den beiden polnischen Lehrerinnen im Klostergarten.

Schon um 7 Uhr morgens ging es am Freitag vom ZOB aus los – mit dem Bus nach Füssen zum Schloss Neuschwanstein. Schlechtes Wetter war vorhergesagt – aber wir hatten richtig Glück: Es war nicht nur die Führung innen im Schloss möglich, sondern wir konnten auch zur Marienbrücke wandern, die einmalige Aussicht auf Neuschwanstein genießen und tolle Fotos machen. Zum Abschluss flanierten wir um den Alpsee und aßen natürlich Eis. Der Ausflug hat allen sehr gut gefallen – aber schon bei der Rückkehr nach Ingolstadt war etwas Traurigkeit spürbar: Das Ende der Austausch-Woche, auf die wir uns bereits seit der Bewerbung im November gefreut hatten, nahte.

Am Samstag fuhren wir mit unseren Gastschülern und deren Gepäck erst am späten Vormittag zur Schule. Die letzten gemeinsamen Stunden vergingen wie im Flug: mit einem Quiz über Ingolstadt, Pizzaessen im Castello, Gruppenfoto und Spielen im Klostergarten. Was die polnischen Schüler nach der Verabschiedung unbedingt noch mit ihren Lehrern machen wollten? Ein Fast-Food-Restaurant besuchen und, klar, einen Abstecher zum Supermarkt!

Es war eine rundum gelungene Austausch-Woche in Ingolstadt – vielen Dank an Frau Ruzok und Herrn Metzler fürs Organisieren. Wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch im Frühjahr 2025 an der Szkola Podstawowa in Szczawnica und bringen natürlich jede Menge Gummibärchen mit!

Luisa Fischer, Klasse 7b