DAS GNADENTHAL-GYMNASIUM IST · MUSISCH · CHRISTLICH · PÄDAGOGISCH-INNOVATIV

„Yallah, Yallah!“  Kairo, eine Stadt, die nicht schläft!

Impressionen vom Ägyptenaustauschprogramm des Gnadenthal-Gymnasiums vom 15. – 25.10.2024

Zwischen Menschenmengen, anderen Traditionen und ungewohnten Verkehrssituationen, haben wir uns, 16 deutsche Schülerinnen und Schüler des Gnadenthal-Gymnasiums mit unseren Lehrkräften Dr. Johannes Eder und Christa Scheuer, in das Abenteuer Kairo gestürzt! Sieben Tage voller Abenteuer, kultureller Entdeckungen und wertvoller Begegnungen liegen hinter uns. Was zunächst als aufregende Reise in ein unbekanntes Land begann, entwickelte sich zu einem der prägendsten Erlebnisse unseres Schullebens. 

Nach einem langen Flug über Istanbul erreichten wir Kairo schließlich gegen Mitternacht. Müde, aber voller Vorfreude auf die kommende Woche wurden wir am Flughafen von unseren ägyptischen Gastschülern und deren Familien empfangen. Es war ein besonderes Gefühl, das erste Mal die Menschen zu treffen, mit denen wir die nächsten Tage verbringen würden. Trotz der späten Stunde war die Herzlichkeit der Gastfamilien sofort spürbar und wir fühlten uns unvermittelt angenommen und willkommen. 

Unser erster Tag in Ägypten begann mit einem Besuch in der Partnerschule Nefertari International School. Die Schulleiterin begrüßte uns mit offenen Armen und wir wurden nicht nur Zeugen der beeindruckenden ägyptischen Gastfreundschaft, sondern auch des großen Interesses an unserer Kultur. Schon beim ersten Schulbesuch konnten wir spüren, wie viel Freude und Neugier auf beiden Seiten herrschte.  

Am Abend trafen wir uns in einer Mall, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Dort bildeten sich erste Freundschaften, die in den kommenden Tagen nur noch intensiver wurden. 

 

Einer der Höhepunkte unserer Reise war der Besuch der Pyramiden von Gizeh mit Besichtigung des Inneren der Cheops-Pyramide. Vor den riesigen Bauwerken zu stehen, die wir zuvor nur aus Geschichtsbüchern kannten, war ein überwältigendes Gefühl. Auch die Sphinx und das neueröffnete Grand Egyptian Museum boten uns tiefe Einblicke in die beeindruckende Geschichte des Landes.  

Am Beginn des vierten Tages fuhren wir nach Tunis Village, wo wir typisch ägyptisches Essen probieren durften und die Arbeit in einer Töpferei kennenlernten. Danach wagten wir uns in die Wüste. In Jeeps und mit ohrenbetäubender arabischer Musik ging es durch die Sanddünen von Fayoum. Dort machten wir Halt am See Wadi el Rayan, wo wir mit Ruderbooten fuhren und sogar selbst paddeln durften. Besonders aufregend war für uns der Besuch eines Beduinencamps namens Qusoor Arab Camp, das mitten in der Wüste lag. Auch hier wurden wir mit einem traditionellen Essen empfangen. Als weiteres Highlight des Tages stand Sandboarding auf dem Programm. Die Herausforderung, auf dem Board stehen zu bleiben, führte zu vielen lustigen Momenten, bei denen gelacht, hingefallen und wieder aufgestanden wurde. Den Sonnenuntergang gemeinsam von einer Anhöhe zwischen den Dünen aus zu beobachten, war ein Moment der Stille und des Innehaltens, der uns allen lange in Erinnerung bleiben wird. 

 

Neben den kulturellen und abenteuerlichen Erlebnissen kam auch das diesjährige Projektthema „Energiepolitik“ nicht zu kurz. So hatten wir die Möglichkeit, mit Dr. Mohamed Sherby vom Cairo International Airport zu sprechen, der uns durch die Photovoltaikanlagen auf den Flughafendächern (ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Afrika) führte. Ein andermal trafen wir uns mit J. Arango Diaz von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (GIZ) zum Austausch über die Energieversorgung in Kairo oder konnten bei einem Besuch auf einem Bauernhof, der auf regenerative Energien setzt, mehr über die nachhaltigen Lösungen des Landes erfahren. Diese Eindrücke haben uns nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern auch unsere Sicht auf globale Herausforderungen erweitert.  Auch drehten wir ein Video, um unsere neuen Erkenntnisse festzuhalten. Das gemeinsame Schneiden des Films stärkte nicht nur unseren Teamgeist, sondern bot uns auch die Möglichkeit, die vielen Erfahrungen nochmals zu durchleben. 

 

Ein wichtiger Programmpunkt war der Besuch der Deutschen Botschaft in Kairo. Hier bekamen wir einen Einblick in die diplomatischen Aufgaben und erfuhren mehr über die Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Obwohl der Besuch weniger spektakulär als unsere anderen Aktivitäten war, vermittelte er uns ein Verständnis dafür, wie notwendig internationale Beziehungen in unserer globalen Welt mit ihren vielfältigen Problemen sind.

Das letzte Highlight unserer Reise war die Abschiedsfeier, die auf dem Gutshof der Eltern eines der ägyptischen Schüler stattfand. Die fröhliche Stimmung, die ausgelassenen Gespräche und das Gefühl, ein Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, machten diesen Abend zu einem perfekten Abschluss. Es war ein Moment, in dem uns allen bewusst wurde, wie eng die Freundschaften geworden sind und wie schwer der Abschied am nächsten Tag fallen würde. 

 

In diesen sieben Tagen haben wir nicht nur ein faszinierendes Land entdeckt, sondern auch gelernt, wie bereichernd interkulturelle Begegnungen sein können. Die Gastfreundschaft, die Offenheit und das Interesse, das uns als Austauschschüler entgegengebracht wurde, waren für uns beeindruckend. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch den ägyptischen Lehrerinnen Ragia Mohammed-Hassan und Marina Hossam, die ein so außergewöhnlich interessantes Programm gestaltet hatten und stets darum bemüht waren, dass es uns an nichts fehlte. Was bleibt, sind nicht nur unzählige Erinnerungen, sondern auch neue Freundschaften, die hoffentlich über die Ländergrenzen hinaus bestehen bleiben. Wir freuen uns schon jetzt auf das Wiedersehen Ende Januar 2025 in Ingolstadt!   

Maja Jaksic, Johanna Fahn, Caroline Kozlik, Annabel Heß, Malin Molter (11.  Jahrgangsstufe) 

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